Bist du ein Fotograf, der auf gut Glück loszieht und sich überraschen lässt was ihm vor die Linse kommt? Oder nimmst du gezielt einen ganz bestimmten Foto Spot in Angriff um dort tolle Fotos zu machen?
Doch was, wenn der Foto Trip und die Resultate dann nicht so berauschend sind, weil du zur falschen Zeit vor Ort warst, das Licht aus der falschen Richtung kam oder dein Equipment nicht gepasst hat? In diesem Artikel zeige ich dir, wie du beim Planen vorgehen kannst um die besten Voraussetzungen für einen gelungen Foto Trip zu haben.
Das Motiv
Entscheide dich zu Beginn klar für das Motiv! Ganz egal, ob es sich um ein Naturelement oder um ein Bauwerk oder ein Bergpanorama handelt. Sammle dir ruhig Eindrücke anderer Fotografen via Internet-Recherche. Wie haben diese das Motiv fotografiert? Was kannst du davon lernen?
Lass dich inspirieren, sei aber nicht zu festgefahren, um die gleichen Bilder zu machen. Denn jeder nimmt ein Motiv anders wahr. Überlege dir wie du selbst die Bilder gestalten würdest. Denn du bestimmst, was die Bilder ausdrücken sollen und welche Wirkung du damit erzielen willst,
Der Ort und die Umgebung
Nimm Karten zur Hand und überlege dir welche Foto Spots du anvisierst. In der Regel gibt es nicht nur einen Punkt, von welchem aus das Wunschbild gelingt. Wieviel Zeit brauchst du um die einzelnen Foto Spots zu besuchen? Startest du eher von Norden her und gehst dann nach Osten? Oder genau umgekehrt?
Überlege dir genau, in welcher Reihenfolge und Richtung du vorgehst. Nutze hierzu auch die Informationen aus den nächsten Abschnitten. Musst du auf dem Weg noch Hindernisse überwinden und allenfalls Umwege einplanen? Drucke dir am besten eine Karte aus und markiere darauf deine Route. Lasse dir auch genügend Zeit, um das Motiv auf dich wirken zu lassen.
Tageszeit, Jahreszeit und Ferienzeit
Warst du auch schon zur falschen Zeit an einem Foto Spot und die Sonne stand genau so, dass die Belichtung einfach nicht gut geklappt hat? Bist du im Mai an einem Foto Spot in den Bergen gewesen und musstest feststellen, dass es am Tag zuvor noch 20cm Neuschnee gegeben hat?
Überlege dir, ob du eine ganz bestimmte stimmungsvolle Situation einfangen willst. Ist es ein Sonnenaufgang oder eine blühende Blumenwiese? Führt der Bach genügend Wasser zum geplanten Zeitpunkt?
Auch wenn du so wie ich eher Bilder machen willst, die nicht mit Touristen oder Wanderern „überflutet“ sind, dann wähle entweder eine Jahreszeit oder Tageszeit ohne Publikumsverkehr. Oftmals findest du auch im Internet die Angabe wie stark zu einer bestimmten Zeit ein bekannter Spot frequentiert ist. Nutze diese Infos.
Sonne, Licht und Wetter
Das Wetter ist immer eine unbekannte, unsichere Komponente. Speziell wenn du in der Natur unterwegs bist. Wetterumschwünge können in den Bergen schnell kommen. Informiere dich auf verschiedenen Wetterportalen über die aktuelle Wettervorhersage. Hast du Kontakt zu lokalen Personen vor Ort? Dann scheue dich nicht diese anzufragen. Die Bewohner können die Wettersituation und -entwicklung oftmals besser einschätzen als Wettervorhersagen.
In dem Tal, in dem ich wohne, gibt es zwei Wetterberichte, die oft gegensätzliches Wetter anzeigen😉
Der Sonnenaufgang und -untergang ist im Gegensatz zum Wetter sehr zuverlässig. Um zu wissen, woher und wann die Sonne das Motiv bescheint empfehle ich die Nutzung von Apps wie „Photopills“ oder „Ephemeris“. Am Ende des Blogs verlinke ich noch diese Smartphone Apps.
Ausrüstung
Was möchtest du fotografieren? Überlege dir gut, was du dazu benötigst. Für eine Bartgeierkolonie ist ein Weitwinkelobjektiv nicht die erste Wahl. Vielleicht brauchst du ein Stativ, Filter und einen Fernauslöser, um dein Motiv gekonnt in Szene zu setzen. Nicht zu vergessen sind volle Akkus und leere Speicherkarten. Prüfe unbedingt beim Zusammenpacken des Equipments, ob die Kamera mit der Speicherkarte bestückt ist, oder ob sie noch im Kartenlesegerät am Computer steckt.
Zudem empfehle ich dir, dein Equipment zu prüfen ob alles noch funktioniert.
Besonders wichtig ist es zu kontrollieren, dass das Equipment sauber und gereinigt ist. Denn mit eingetrockneten Wasserspritzern vom letzten Foto Trip hast du an den Panoramabildern vom Berggipfel keine Freude!
Checkliste
Ich habe dir eine Checkliste zusammengestellt, anhand welcher du einen Foto Trip planen kannst:
- Kamera
- Speicherkarte(n)
- Sensor der Kamera gereinigt
- Akku und Ersatz Akkus geladen
- Ladegerät
- Objektive – welche Brennweiten du brauchst
- Weitwinkel-, Normal-, Tele-, Makro-Objektiv
- Gegenlichtblende
- Objektivdeckel
- Telekonverter
- Front- und Rücklinse gereinigt
- Filter
- Graufilter
- Grauverlaufsfilter
- Polarisationsfilter
- Filter-Halter
- Filter gereinigt
- Weiteres Zubehör
- Stativ
- Wechselplatten für Kamera und Teleobjektiv
- Inbus-Schlüssel, um Wechselplatte zu montieren
- Fernauslöser
- Blitzgerät mit geladenen Akkus
- Reflektoren
- Reinigungsutensilien (Mikrofasertuch, Reinigungstücher, Blaspinsel)
- Externe Festplatte mit integriertem Kartenleser für Backups
- Persönliche Utensilien
- Kartenmaterial
- Route für Foto Trip
- Notizmaterial
- Taschenlampe
- Stirnlampe
- Regenschutz
- Handschuhe
- App mit Funktionen zu Sonnenstand, Rechner für Schärfentiefe und hyperfokale Distanz
- Digitale Handbücher für dein Equipment
- Rucksack
- Verpflegung
Wie planst du deine Fototrips?
Vorerst aber interessiert mich einmal deine Meinung. Habe ich etwas Wichtiges vergessen? Wie gehst du bei der Planung deiner Fototouren vor?
Verwandte Links
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