„Meine Fotografie“ – Interviewserie heute mit Daniel

In der heutigen Folge der Interviewserie „Meine Fotografie“ lernt ihr Daniel kennen. Er hat bei mir mit dem Modul „Basics“ im Mentoring-Programm begonnen und wird den Weg noch weiter gehen. 

Daniel erzählt uns heute was ihn an der Fotografie fasziniert und wie er auch noch anderweitig kreativ aktiv ist. Ich bin schon ganz gespannt, wohin Daniels kreative Reise ihn noch führen wird.

Ich wünsche dir nun ganz viel Spass beim Kennenlernen von Daniel.

„Natürlich ist die Freude dann noch umso grösser, wenn das Bild dann meine Vorstellungen noch übertrifft. Das, was mich bis heute in der Kreativität antreibt. Wenn das Bild dann noch jemand besonders inspiriert, hat sich für mich der Aufwand gelohnt.“

Daniel, Hobby-Fotograf
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Einblick in die Ruinalta

Kurz zur Einführung: Wer ist Daniel Schmidt? Wo lebst du, wie alt bist du und was fasziniert dich besonders?

Die Stadt Chur, sagt man sei die älteste Stadt der Schweiz, hier bin ich geboren und aufgewachsen, und diese alte Stadt und ihr Umgebung hat mein Leben stark geprägt.
Nach vielen Jahren auf Reisen rund um die Welt, hat es mich mit 52 dann wieder zurück in meine Heimatstadt gerufen. Auf meinen Foto Touren entdecke ich gerade wieder die wundervolle Bergwelt wo ich aufgewachsen bin mit ganz neuem Auge. Immer mit meiner spiegellosen Systemkamera im Gepäck. Fotografieren tue ich aber schon seit
Anfangs der 90’er Jahren, ein kreativer Freund hatte mich dazumal dazu inspiriert. Entdecken, erforschen, und herum reisen waren immer schon die stärksten Leidenschaften in meinem Leben.

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Der Weg führt zum nächsten Ort und darüber hinaus

Wir kennen uns erst seit kurzer Zeit. Über mein Fotografie-Mentoring sind wir in Kontakt gekommen. Du bist vielseitig interessiert – was reizt dich so an kreativen Dingen?

In der Schule schon habe ich meine Schulhefte vollgekritzelt und ausgemalt. Malen und zeichnen haben mir schon immer viel Freude bereitet. Später habe ich auch Geschichten geschrieben und Gedichte. Fotografie war also nur die Schlussfolgerung daraus, mich an weiteren kreativen Möglichkeiten heranzutasten. Denn in der Fotografie schult man auch das Auge wie in der Malerei auf Komposition und Stimmungen, die man damit übermitteln kann. Die Kontraste schaffen und damit ein Bild mit Leben erfüllen. Nicht umsonst heisst es das die Fotografie die Lichtmalerei unter den Künsten sei.

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Morgenstimmung bei Bonaduz

Wann hast du zum ersten Mal ein Bild gemacht? War dies mit einer Kamera oder mit einem Pinsel?

Meine ersten Bilder waren Bleistiftzeichnungen. Danach habe ich mit Öl, Acryl, Kreide und Buntstiften mich versucht auszudrücken. Mein erstes Foto schätze ich war so Anfangs der 90er Jahren entstanden. Natürlich dazumal noch mit einer analogen Filmkamera. Das hat mich so fasziniert das ich mir dann eine eigene Dunkelkammer in meinem Badezimmer eingerichtet hatte. Das hat meine Leidenschaft dann ganz zur Fotografie geweckt, all die Möglichkeiten zu entdecken, wie man auf Fotos noch zusätzlich einwirken kann, wieviel Kreativität da noch möglich ist.

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In Monochrom wirkt der Himmel über der Bergwelt richtig bedrohlich

Wie unterscheiden sich für dich die Malerei und die Fotografie?

 In der Malerei ist Kontrast alles, denn nur durch starke Kontraste erhält das Bild seine spezielle Ausdrucksweise. Die Handschrift die durch den Pinsel, Kreide oder Zeichenstifte erfolgen, sind so individuell wie der Mensch es selber ist. In der Fotografie wiederum erfolgt das Bild durch technisches Wissen über die Optik und Kamera, Lichtverhältnisse und Bildausschnitt, so drückt es aus, wie jeder Mensch die Welt mit andren Augen sieht. Und doch haben beide Bildgestaltungstechniken dasselbe Ziel die Welt in wundersame neue Perspektiven zu tauchen.

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Ein ganz frisches Bild im "Antik-Look"

Das Kreative macht dir Freude, das merkt man, wenn man mit dir zusammen ist oder dich auch nur darüber reden hört. Was macht diese Freude aus?

Im tibetischen Buddhismus gibt es Mönche die Mandalas malen, danach, wie es bekannt ist, zerstören sie das Bildwerk wieder. In unserer Kultur mag solch eine Mentalität für uns geradezu befremdend wirken. Aus eigenen Erfahrungen später in einem buddhistischen Kloster, hatten mich die Mönche dieser Philosophie dann nähergebracht, für sie ist das blosse tun, alles, das Schaffen ist das Bild selber. Das wird auch so in der Meditation praktiziert. So ergeht es mir auch mit der Fotografie und der Malerei, diese Freude daran, rauszufinden wie man ein Bild gestaltet, für ein Problem eine Lösung findet, ist schon das Bild an und für sich.
Oder wie man es im Westen auch kennt in dem Sinnspruch:“ der Weg ist das Ziel.“ Natürlich ist die Freude dann noch umso grösser, wenn das Bild dann meine Vorstellungen noch übertrifft. Das, was mich bis heute in der Kreativität antreibt. Wenn das Bild dann noch jemand besonders inspiriert, hat sich für mich der Aufwand gelohnt.

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Malen und Zeichnen ist auch Daniels Leidenschaft

Du hast an so kreativen Hobbies Freude! Wie stellst du es an, dass du bei so kreativen Hobbies Freude empfindest?

Immer mit der Vorstellung, die Welt mit andren Augen und Perspektiven zu entdecken. Wie sieht ein Frosch die Welt, oder eine Giraffe? Wie könnte man das Bild noch anders gestalten. Könnte man die Fotografie vielleicht sogar noch neu miteinander Bildgestalterisch verschmelzen lassen? Und vor allem einfach an einem wunderschönen Ort zu sein, genau an dem Tag, zu dieser Lichtstimmung, und wie bekommt man das auf Bild? Diese Neugier treibt mich ständig an und gibt mir dann auch diese unbändige Freude, es andren Menschen so sehen zu lassen.

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Faszinierende Bergwelt

Brauchst du den perfekten Pinsel, die beste Leinwand oder die tollste Kamera, um die Freude am kreativen Hobby zu entfalten oder was löst den Funken aus?

In meinen Augen ist es elementar unser Auge zu schulen. So wie ein Musiker ein immer feinsinnigeres Gehör für Töne und Nuancen bekommt. Deshalb ist es für mich im Grunde nicht so wichtig, ob eine Kamera auf dem neusten technischen Stand ist, oder ob der Pinsel feinstes Rotmarder Haar hat, Qualität sollte natürlich jeder Handwerker besitzen, denn im Grunde ist auch jeder kreative Mensch ein Handwerker zuerst einmal. Man kann noch so technisch ausgefeilte Fotos erstellen, in erster Linie aber ist doch das Auge für das Bild das entscheidende, wie es in der Malerei auch ist. Der Rest ist dann aber Geschmacksache.

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Speziell beim Malen kommt es auf den Kontrast drauf an - beim Fotografieren bräuchte man jetzt ein Super-Tele-Zoom!

Was empfiehlst du anderen, um die Freude am kreativen Hobby zu finden und zu steigern? Was ist dein Tipp, um In die Freude zu kommen?

Einfach immer zu experimentieren und daraus neues zu entdecken. Und den Weg zum Foto, als Freude zu betrachten. So dass die Fotografie zur persönlichen Meditation wird. Wie nach dem östlichen Denken, das wir und die Kamera eins werden, beim Fotografieren. Es soll zu einer Muse werden, nicht bloss zu einer Arbeit. Die Zeit mit der Fotografie soll zu einer einzigartigen Erfahrung werden.

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Seerose mit schönem Licht- und Schattenspiel

Was sind deine unmittelbaren Pläne mit deiner Fotokamera? Erzähl uns doch von deinen Projekten und Ideen.

Mein Bestreben in der kommenden Zeit, ist es das technische Wissen über die Fotografie von Udo Wuchner in seinen Fototrainings für mich zu verinnerlichen und dabei noch gestalterisch feinere Bilder zu bekommen. Zurzeit versuche ich 12 Bündner Bergseen abzulichten, je 3 nach Jahreszeit, um es dann in einem Fotoalbum und später
auch in einer Foto- und Mal Ausstellung mehreren Menschen zu präsentieren. Eine Vermischung von Fotokomponenten mit malerischen Mitteln wird auch in Zukunft erfolgen. Im Winter werde ich also grundsätzlich malen, und in den der andren Zeit dann fotografieren, so habe ich auch von der fotografischen Vorlage bis zum Bild dann alles in meiner eigenen Hand.

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So ein Bergpanorama ist immer wieder faszinierend

Wo stehst du heute auf deinem fotografischen Weg und was sind deine Ziele?

Mein Ziel in erster Linie ist, vorerst das ganze technische Fotografie Wissen zu erlernen, und noch einige spezielle Richtungen der Fotografie später zu ergänzen, wie z.B. die Makro Fotografie, oder die Landschaftsfotografie zu verbessern, auf die ich mich im speziellen konzentrieren werde. Daneben werde ich mich noch mit der Astrofotografie auseinandersetzen, um später Nordlichter ablichten zu können auf einer geplanten Fotoreise nach Skandinavien und Island. Um genug hochwertige Fotos zu fotografieren, für eine zukünftig geplante Ausstellung.

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Wohin führt die Reise?

Hast du auch Lust mal interviewed zu werden?

Ich hoffe dieses neue Format findet bei dir Anklang. Mir persönlich hat es sehr viel Spass bereitet dieses Interview zu machen. Besonders toll war es, als ich aus den vielen Bildern, die Daniel mir zugesandt hatte, eine Auswahl zu treffen, um so den Text zu bebildern. 

Danke vielmals Daniel für dein Vertrauen und offenen Einblicke!

Verwandte Links

Hier findest du die wichtigsten Links des Beitrags:

1:1 Fotografie Mentoring

 

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